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Wintershall AG
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Suchen, Fördern und Handel von Erdöl und Erdgas
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Bestell-Nr.: DM328e
Preisliste weitere Wintershall-Aktien finden Sie
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Die "Wintershall
AG" ist eine 100%ige Tochter der Ludwigshafener "BASF". In das
Energiegeschäft stieg das Unternehmen ca. 1930 ein - heute ist es das
grösste deutsche Unternehmen in dieser Branche. Förderungen: 2003
= 8.6 Millionen t Öl und 6.1 Milliarden t Erdgas. Besondere
Beteiligungen sind: WINGAS (65% Wintershall, 35% russ. Gazprom) und
WIEE (Wintershall Erdgas Handelshaus Zug). Die Firma verfügt
über 2000 km Erdgasleitungen und beschäftigt ca. 1600 Mitarbeiter.
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Die Geschichte der
Wintershall |
Der Firmenname setzt sich aus dem Namen des
Gründers "Winter" und den Salzlagerstätten "Hall"; z.B. Hallein, Bad
Reichenhall. "Hall" steht für Salz. Hauptgeschäftstätigkeit war
die Förderung von Kalisalz. Grimberg setzte aber auch auf Öl. Um
Probleme, die beim Aufstellen des ersten Bohrturms entstanden zu beseitigen,
wurde August Rostberg im Oktober 1898 eingestellt. Im Kalischacht "Vokenroda"
trat im Juni 1930 Öl aus. Durch den zunehmenden Motorrad- und Autoverkehr
wurde die Gewinnung von Öl 1930 als neues Geschäftsfeld
eingerichtet. 1931 wurde durch "Wintershall" in Nienhagen/Celle Öl
gefunden und gleich im ersten Jahr 2.324t gefördert. Das Ölfeld bei
Celle war ergiebig, daraufhin wurden die Erdölwerke Nienhagen
gegründet. Bis 1945 erschloss "Wintershall" neun deutsche
Erdölfelder. |
"Wintershall" liess die
Bohrungen durch Partnerfirmen ausführen, erst 1936 wurden eigene
Bohrgeräte angeschafft. Bis 1938 wurden insgesamt 27.400m gebohrt. Die
Mitarbeiterzahl betrug 1933 ca. 4.900 und 1938 bereits ca. 13.300. 1938 feierte
August Rostberg sein 40jähriges Jubiläum, inzwischen war er
Mehrheitsaktionär und Generaldirektor. 1940 wurde einer der beiden
Nienhagener 15.000 Kubikmeter Tanks durch einen Luftangriff beschädigt,
auch die Erdölraffinerie Salzbergen wurde duch Bomben getroffen. Die
Zentrale in Kassel wurde total zerstört. Ein halbes Jahr nach
Kriegsende konnte die Raffinerie und die Förderung wieder aufgenommen
werden. Am 1.1.1946 wurden die Erdölwerke Emsland gegründet und 1950
die Emsland-Raffinerie gebaut und 1954 in Betrieb genommen. Die Raffinerie
gehörte zu 65% der Wintershall und 35% der Gewerkschaft Elwerath/Hannover.
1951 wurde in der Grafschaft Bentheim das erste Erdgas entdeckt und 1955 betrug
die Rohölförderung bereits wieder 1 Mio. t. |
Die Mineralölprodukte
wurden bis ca. 1955 durch eigene Tochtergesellschaften vertrieben: Nitag,
Mihag, Wiesöl, Aral, Wintershall Mineralöl GmbH. Die 650
Nitag-Tankstellen mussten auf Drängen der "Anglo-Iranian" ihre
Firmenfarben Grün-Gelb aufgeben, da diese von "Anglo-Iranian" weltweit
verwendet wurden. Allerdings besitzt das neue Wintershall-Logo diese Farben
wieder. Die Farben der Tankstellen waren ein wichtiges Vertriebsmerkmal.
1952 kaufte "Wintershall" die "Deutsche Gasolin AG" und färbte die 3.500
Tankstellen Aral blauweiss. Die "BASF" übernahm die "Wintershall" 1969
und die Salzwerke wurden an die "Kali und Salz AG" verkauft. Nach dem
starken Anstieg der Ölpreise begannen diese Mitte 1980 wieder zu fallen.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, wurden ca. 200 Bohrungen stillgelegt, alle
Bohrgeräte verkauft und kräftig Personal abgebaut. Ab 1990 baute
"Wintershall" den Sektor Erdgas kräftig aus und übergab der Tochter
"WINGAS" die Kontrolle über das Erdgasleitungsnetz. Und Gas wurde von der
russischen "Gazprom" geliefert. |
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Seit 1958 fördert
"Wintershall" Öl in Libyen. Das Ölfeld wurde 1968 entdeckt. Das
Öl lagert dort direkt unter einem Palmenhain und muss deshalb schräg
angebohrt werden. Das Ölfeld liefert 10.000 Barrel pro Tag. |
Der Erdgasspeicher REHDEN ist
mit 4.2 Milliarden Kubikmetern der grösste in Deutschland (25% der
gesamten deutschen Kapazität). |
Ohne eine grosses
Erdgasleitungsnetz kommt kein Erdgas nach Hause. Da das Erdgas aus der russ.
Tundra nicht auf Schiffen transportiert werden kann, müssen grosse
Leitungsnetze verlegt werden. Jedes der verlegten Rohre wiegt ca. 11t, ist 11m
lang und wird in einer Tiefe von 2,20m verlegt. Insgesamt muss die
Baufläche 30m breit sein. Die Rohre stammten sicherlich von
Mannesmann in nahtlos-Technik
hergestellt. |
Die erste für
das rauhe Nordseewetter konstruierte Erdgasbohrinsel war die "Transocean 1" mit
6 Beinen. Baujahr 1964. Gebaut wurde sie von der "Transocean Drilling Co." bei
den Kieler Howaldtswerken für das speziell gegründete "Deutsche
Nordsee-Konsortium". Hieran war "Wintershall" mit 10.5% beteiligt. |
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Die Geschichte der
"Mittelplate" |
1955 |
Die ersten seismischen
Messungen finden vor der Nordseeküste statt, da Geologen hier
Erdölvorkommen vermuten. |
1964 |
Mit der Bohrung
"Büsum Dogger I" wird zwar ein Hinweis auf Ölvorkommen gefunden, aber
eine wirtschaftliche Förderung lohnt sich nicht. |
1973 |
Bekräftigt durch den
Ölpreisschock, wird verstärkt nach deutschen Ölquellen gesucht.
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1980 |
Das Mittelplate
Konsortium legt dem Celler Bergamt ein Konzept für Probebohrungen vor - im
August wird Erdöl gefunden. Die Bohrung musste bis 3000m vorgetrieben
werden. |
1981 |
Durch weitere Bohrungen
wird das Erdölvorkommen auf 75 Mill t geschätzt. Daraufhin wird
untersucht, wie das Öl wirtschaftlich gefördert werden kann. Da sich
das Fördergebiet mitten im Wattenmeer befindet, sieht man von einer
herkömmlichen Förderplatform ab und entscheidet sich für eine
durch Spundwände abgesicherte künstliche Sandinsel. |
1984 |
Das Gesamtkonzept
für die Ölgewinnung und den Transport wird eingereicht und im
Dezember genehmigt. Umfangreiche Verhandlungen mit Fischerei und
Umweltverbänden fanden statt. |
1985 |
Im Juni begannen die
Bauarbeiten für die 70 x 95m grosse Sandinsel innerhalb einer Stahl- und
Betonwanne. Durch das Gesetz "Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer"
wird die Ölplattform der Schutzzone 3 zugeordnet, in der eine
Ölförderung erlaubt wird. |
1986 |
Die Bohrinsel ist im Juli
fertiggestellt und wird vom TÜV abgenommen. |
1987 |
Die erste
Testförderung beginnt im Oktober, gleichzeitig werden die Sicherheits- und
Umweltschutzprogramme auf ihre Praxistauglichkeit geeprüft. |
1988 |
Die ersten 200.000t
Erdöl wurden bis Oktober gefördert - für die Umwelt und
Sicherheit traten keine Probleme auf. |
1989 |
Die letzte der 6
genehmigten Pilotbohrungen wird erfogreich durchgeführt. |
1991 |
Die Pilotphase ist zu
Ende. Für die Weiterführung der Bohrungen wurde eine neue
Betriebsgenehmigung erteilt. Menge des bisher geförderten Rohöl = 1
Mill t. |
1994 |
Eine neue Bohrung -
horizontal - wurde durchgeführt, weil waagerecht mehr Öl aus dem
Gestein herauszuholen war. |
1995 |
Die Behörden
genehmigen pro Tag 1.750t zu fördern. |
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Auch in der Nordsee
fördert "Wintershall" mit der Erdgasförderplatform A6-A |
Ein kurzer Überblick
über Erdöl, Erdgas |
Wie entstanden beide?
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Vor Millionen von Jahren sank
abgestorbenes Plankton (Kleinorganismen, Bakterien und Algen der Meere) auf den
Meeresboden und vermischte sich dort mit organischen Schlämmen der
Flüsse. Wurde dabei die Sauerstoffzufuhr unterbunden, d.h. es konnte keine
Zersetzung stattfinden, entstand das öl- und gashaltige Muttergestein.
Durch weitere Ablagerung von z.T. mehrere 1000m dicken Sedimenten erhöhte
sich der Druck auf das Muttergestein gewaltig. Dies führte zur Erhitzung
des Muttergesteins. Bei 60 Grd. wurde dabei Erdöl, bei Erhitzung auf 150
Grd. Erdgas gebildet - dies aber nur in erdgeschichtlich langen
Zeiträumen. |
Aus was bestehen Erdöl
und Erdgas? |
Rohöl ist das
flüssige Kohlenwasserstoffgemisch, das direkt aus der Erde gewonnen wird.
Je nach der Anzahl der Kohlenwasserstoffe - Länge der
Kohlenwasserstoffketten - spricht man von leichtem oder schwerem Erdöl.
Das Erdöl besteht aus ca. 85% Kohlenstoff, ca. 13% Wasserstoff, 1%
Sauerstoff und geringe Mengen Schwefel. Erdgas besteht aus 90% Methan und
10% Butan, Äthan und Propan. |
Welche Rohölsorten
gibt es? |
Mehr als 30 Sorten werden
angeboten. Die bekanntesten sind Brent und WTI (West Texas Intermediate). Die
Nordseesorte "Brent" wird an der Warenterminbörse London, die Sorte "WTI"
in New York und in Singapur "Tapis" gehandelt. Die Opec bietet eine eigene
Mischsorte aus 7 Rohölsorten (den Mitgliedsländern der Opec). Brent
und WTI sind schwefelarme Öle. |
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