Bestellnr.: D306a
Preisliste
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Bestellnr.: D306
Preisliste | Wilhelm Merton, Leo Ellinger und Zacharias Hochschild gründen 1881 die "Metallgesellschaft AG"
in Frankfurt. Hauptzweig ist der Metallhandel.
Auf Grund der grossen Nachfrage werden bis 1890 Rohstoffquellen im Ausland erschlossen.
Bereits 1889 wird ein Labor zur Untersuchung der gelieferten Metalle
eingerichtet.
Alle industriellen Beteiligungen werden 1897 in der "Metallurgischen
Gesellschaft" zusammengefasst. Dies wird die Stammgesellschaft der "Lurgi".
Lurgi selbst entsteht 1919 zur Entwicklung und Vertrieb technischer Verfahren.
Zur Finanzierung umfangreicher Projekte wird die "Metallbank" gegründet.
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Der Metallgesellschaft geht es gut. Zentralen werden in Frankfurt, London
und New York gegründet.
1915 spendet Wilhelm Merton 2.3 Millionen RM für die Gründung der
Universität Frankfurt. Merton ist ein sozial eingestellter Unternehmer; so
schafft er eine betriebliche Absicherung von Sozialfällen.
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Im Weltkrieg I bricht die Rohstoffversorgung weg. In den 20er Jahren steigt
die Firma in das Reedereigeschäft ein und baut eine eigene Handelsflotte auf.
1926 wird die "Ore and Chemical Corp." in New York gegründet. Damit beginnt der
Chemiehandel der MG.
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Nach dem Weltkrieg II ist das Handelsgeschäft völlig zum Erliegen gekommen.
Die US-Militärregierung zieht in das intakte MG Geschäftshaus im Reuterweg,
Frankfurt ein.
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In den Jahren 1980 bis 1990 erfolgt eine grosse Expansion. Lurgi wird
kräftig ausgebaut und die MG Ltd. an der Londoner Börse gehandelt.
MG gründet die "Kolbenschmidt AG" und die "B.U.S. Berzelius-Umwelt-Service".
1992 wird die "Dynamit Nobel" und "Buderus" erworben. |
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1993 ist das schwarze Jahr der MG. Im Dezember lösen verlustreiche
Ölspekulationen fast den Zusammenbruch des Unternehmens aus. Der Vorstand
wird entlassen.
Der neue Vorstand Dr. Neukirchen krempelt die Firma total um. Über 300
Konzernbeteiligungen werden veräussert, darunter die "Buderus", "B.U.S". Auch
vom Bergbau trennt sich die Firma. Die Metallbank wird an die Schmidtbank
verkauft.
Resultat: 1995 endlich wieder Gewinn.
Die neuen Konzernaktivitäten sind: Handel, Anlagenbau, Chemie und
Gebäudetechnik.
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Was passierte 1993 mit der Metallgesellschaft?
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Die Metallgesellschaft besass 1993 insgesamt 746 Tochterfirmen. Hauptziel
des damaligen Vorstandes Heinz Schimmelbusch war es, die MG zum grössten
Anbieter von Umwelttechnik in Deutschland aufzubauen. Der Börsenwert lag bei
3.7 Milliarden DM.
Der Jahresabschluss 1993 war problematisch - um einen Gewinn aufzuweisen,
wurden Unternehmenswerte von 1.4 Milliarden DM veräussert. Um den US-Rohölmarkt
zu erobern, tätigt die New Yorker Tochterfirma zahlungsintensive
Öltermingeschäfte. Den MG-Kunden wird das Preisrisiko abgenommen, in dem diese
sich verpflichten, langfristige Verttäge zu unterschreiben für einen festen Preis
und garantierte Ölqualität. Zur Absicherung dieser langfristigen Verträge schloss
die MG kurzfristige Termingeschäfte ab.
Im Herbst 1993 muss die MG für 2 Milliarden US $ Rohöl zwischen 16 - 18 $
abnehmen, obwohl der Ölpreis auf unter 15 $ gefallen ist. Um den Verlust zu
begrenzen, wird folgendes gemacht:
- aus Florenz wird die Ölhandelsexpertin Nancy Kropp eingeflogen. Sie soll
versuchen möglichst viele der Lieferkontrakte abzustossen.
- am 3. Dezember stellt die Deutsche Bank 500 Millionen DM Kredit bereit.
Die Schulden belaufen sich mittlerweise auf 7.5 Milliarden DM. Der Börsenwert
der MG fiel auf 1.5 Milliarden DM.
Am 17. Dezember 1993 werden daraufhin 5 Vorstände der MG entlassen. Der Nachfolger
Neunkirchen schafft es die Firma wieder profitabel zu machen.
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