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RWE Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk AG
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Der Riese
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Bestell-Nr.: DM231
Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk
Preisliste |
Bestell-Nr.: DM230
Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk
Preisliste | Im Jahre 1998 wurde das RWE 100 Jahre alt. Damit sind insgesamt 3 deutsche
Verbundunternehmen 100 Jahre alt: die RWE (1898),
die BEWAG (1884) und die HEW (1898).
Während HEW und
BEWAG im Prinzip regional begrenzt sind,
hat sich RWE zu einem globalen Unternehmen weiterentwickelt.
Besonders ausserhalb des Stammgeschäfts mit Strom.
Der Stromsektor wird durch die RWE Energie (seit 1990) gemanagt, während die
RWE AG nur als Holding die strategische Führung ausübt.
Über die RWE sind viele Beiträge geschrieben, deshalb hier nur eine kurze
Zusammenfassung.
RWE wurde von Hugo Stinnes gegründet,
einem Pionier der wirtschaftlichen Expansion Deutschlands - und nicht ganz
unumstritten. | | Das Situation während der Gründung und danach finden Sie hier bei den
Bayernwerken und bei
Badenwerk.
Im Jahre 1897 verpflichtete sich die Electricitäts-Actien-Gesellschaft vorm. Lahmeyer
(für Informationen
klicken Sie hier)
die Stadt Essen mit Strom zu versorgen. Hierfür wurde dann am
25. April 1898 nach über 10-jährigen Überlegungen die RWE mit 2.5 Mio RM
Grundkapital gegründet.
Lahmeyer war also die
Mutter und RWE die Tochter. Stinnes und Erich Zweigert (Oberbürgermeister von Essen)
saßen im Aufsichtsrat, obwohl sie
keine Anteile besassen. Wegen wirtschaftlichen Problemen verkaufte aber
Lahmeyer
die RWE 1902 an ein Konsortium der
Ruhrindustriellen Hugo Stinnes und August Thyssen.. RWE wuchs aber so gut, dass
diese Lahmeyer 1923 kaufte. Die Aktien
der ehemaligen Mutter - und nun Tochter - Lahmeyer wurde auch von August Thyssen mit
gekauft. Um die hohen Preise des
Kohlenkartells zu umgehen, baute Stinnes das erste RWE-Kraftwerk auf dem Grundstück
seiner eigenen Kohlenzeche und
versorgte die Turbinen mit dem Dampf aus dem Zechenkesselhaus. Direkt mit Kohle wollte er
die Kessel des Kraftwerkes
nicht beschicken, denn für jede Tonne verkaufte Kohle hielt das Kohlensyndikat die Hand auf.
Diese Umgehung des
Kartells machte ihn nicht beliebt, aber er konnte den Strom um 10 - 20% billiger liefern.
| | Stinnes besass zwar nie die Aktienmehrheit von RWE, aber er sagte wo es lang zu gehen hatte.
Stinnes hatte die Idee, die Kommunen am Kraftwerk zu beteiligen, falls diese den Strom von RWE
abnahmen. Schliesslich
gingen seine Pläne soweit, dass er
überzeugt war, ohne die Hilfe staatlicher Stellen nicht voran zukommen.
Dies machten 1905 auch die Städte Essen, Mühlheim,
Gelsenkirchen. Das entwickelte sich so, dass die Kommunen bereits 1910 die Mehrheit im
Aufsichtsrat hatten und 1920 sogar
die Aktienmehrheit. Die RWE erwirbt 1905 erste Beteiligungen an Strassenbahnunternehmen
(Bochung-Gelsenkirchen,
Rheinische Bahngesellschaft) und 1906 an der Süddeutschen Eisenbahngesellschaft
(betrieb die Essener Strassenbahn).
1906 erwirbt die RWE das E-Werk Berggeist AG in Brühl und die Bergischen E-Werke in Solingen und
dehnt damit das
Versorgungsgebiet in die Kölner Bucht und das Bergische Land aus. Nach 3-jährigen
Auseinandersetzungen mit den Kommunen
des westfälischen Ruhrgebietes und der AEG gelingt 1908 eine Abgrenzung der
Versorgungsgebiete (Demarkation). Stinnes
schlägt ein Kokereigasnetz im Ruhrgebiet vor, scheidert aber und baut in Konkurrenz zu
Thyssen ein eigenes Gasnetz auf.
Durch die Inflation verloren die Kommunen 1923 zwar die Aktienmehrheit, aber später sicherten
sie sich diese wieder.
Sie bestimmten, dass Ihre Anteile das 20-fache Stimmrecht hatten.
Diese Ungleichbehandlung der Aktionäre (auch die Firma
Siemens macht das so) führte wiederholt zu Problemen zwischen den Kommunen und RWE.
1908 erhöht das RWE das Aktienkapital
auf 108 Mio RM und die Kommunen erhalten die Mehrheit. Neben den Inhaberaktien werden nun auch
Namensaktien (meist an Kommunen) ausgegeben. Die Namensaktien erhalten ab 1924 sogar
Mehrfachstimmrechte.
1914 macht die RWE durch die Inbetriebnahme des KW "Vorgebirgszentrale"
(Brühl,45 MW, später Goldenberg-Werk)den
entscheidenden Schritt zur Braunkohlenutzung. Durch den Bau grosser KW in unmittelbarer
Nähe von Braunkohlegruben wird die
Stromerzeugung billiger. Mit 190 MW wird das KW 1920 das grösste in Europa.
1917 beginnt der Verbundbetrieb mit einer 110
KV-Leitung zwischen den KW Goldberg und KW Reisholz.
| | Durch den Kauf von Lahmeyer sicherte sich RWE wichtige Positionen in Süddeutschland.
Als Stinnes 1924 starb, gab es z.B.
schon den Plan einer Hochspannungsleitung, mit der die rheinischen Kohlekraftwerke mit den
Wasserkraftwerken im Süden
verbunden werden sollten. Diese Leitung wurde 1930 in Betrieb gesetzt.
Ab 1924 erfolgt der Bau der Nord-Süd-Verbundleitung zwischen dem rheinischen Braunkohlenrevier bei
Köln und den
Wasserkraftanlagen in den Alpen und Schwarzwald/Oberrhein.
Ab 1930 fliesst 220 KV Hochspannung (erstmals in Europa)
zwischen dem RWE und Badenwerk und Energieversorgung Schwaben. Die Braunkohle liefert damit die
günstige Grundlast
und die Wasser-KW die teurere Spitzenlast. Diese Leitung ist auch heute noch das Rückgrat des
Hochspannungsnetzes.
Die Steuerung des Netzes erfolgt ab 1928 durch die Zentrale Brauweiler;
hier wird die Nutzung des Hochspannungsnetzes
koordiniert. Nach dem Weltkrieg II wird sie zur Schaltstelle des europäischen Verbundnetzes.
Wegen der dramatischen Inflation in Deutschland
finanziert das RWE das Vorhaben durch USA Dollar-Anleihen.
1930 scheitert der geplante Zusammenschluss von RWE mit VEW an amerikanischen Anleihegläubigern.
Auf Grund der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern sinken überall die Produktions- und Absatzzahlen.
Die RWE kommt
glimpflich davon, weil viele Industriefirmen ihre eigenen Kraftwerke stillegen und die
RWE hier einspringen kann.
Es gabe aber auch Gemeinden, die sich dem RWE widersetzten: z.B. Dortmund. Östlich von Essen war
damit eine Grenze für
RWE entstanden, denn 1925 wurden die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (VEW) gegründet.
Die RWE bemüht sich die
westfälischen Kommunen für eine einheitliche Energieversorgung zu gewinnen.
Nach dem dies misslingt steigt RWE aus dem
westfälischen Verbandselektrizitätswerk aus. Die Kommunen gründen daraufhin die
"Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen".
| | Einen regelrechten Kampf gab es auch mit Preussen. Dieser wollte eine eigene Landesversorgung
aufbauen. Aber 1927 kam es
dann zum "Elektrofrieden". Die Demarkationslinie verlief von der Nordsee die Weser entlang nach
Frankfurt/a.M. Preussen
gründete daraufhin schnell seine Preussische Elektrizitäts AG, Bayern und Baden hatten dies schon
vorher getan.
Der stärkste Rivale der RWE wurden die EWAG - die reichseigenen Elektrowerke. Die EWAG hatte ihre
Stellung in den
Braunkohlenrevieren Mitteldeutschlands. Auch die EWAG wollte eine Verbundleitung zu den
Wasserkraftwerken im Süden.
Während die EWAG mit dem
Bayernwerk
und Preussen-Elektra zusammenarbeite,
machte die RWE dies mit VEW und dem
Badenwerk.
1928 wird gemeinsam mit dem Badenwerk das Wasserkraftwerk Schluchsee
im Schwarzwald gebaut und 1930 in Betrieb genommen.
Auch das Verhältnis zu den Lieferanten der Kohle war spannungsgeladen.
RWE betrieb anfangs seine Kraftwerke nur mit
Steinkohle. Aber die Braunkohle war billiger, und so stieg RWE 1914 verstärkt in
Braunkohlen-Feuerung ein. Braunkohle
konnte aber auch zur Benzingewinnung herangezogen werden - dies besonders nach dem Weltkrieg I.
Durch Kohlehydrierung
konnte das Deutsche Reich wieder an Benzin kommen. Demzufolge musste der Anteil der Braunkohle im
Kraftwerk reduziert
und der der Steinkohle erhöht werden. Das freute natürlich das Steinkohlen-Syndikat.
Diese gründeten 1937 die Steag
(Steinkohlen-Elektriziäts AG) als Konkurenz zu RWE.
Aus dem Nachlass von Hugo Stinnes erwirbt das RWE 31% von HOCHTIEF.
Auch eine Beteiligung an der "Rheinischen Elektrizitäts AG" (später "Rheinelektra") wird erzielt.
Dadurch erhält die RWE
Absatzgebiete in der Rheinpfalz, Rheinhessen und Niedersachsen. In der "Ruhrgas AG" werden die
Kokereigas-Gesellschaften
zusammengeführt.
1940 erwirbt die RWE-Tochter Rheinelektra die Mehrheit an den 1850 gegründeten
"Schnellpressen AG Heidelberg". Mit dem
von 1914 - 1985 produzierten "Heidelberger Tiegel" wird das Unternehmen der grösste
Druckmaschinenhersteller der Welt.
(Siehe auch
Infos über "Heidelberger Druck AG"
| | Die Kriegswirtschaft im Weltkrieg II hat enormen Strombedarf.
Aber 1942 beginnen bereits Bombenangriffe auf einzelne
Kraftwerke. Deshalb bezieht die RWE die Kraftwerke der besetzten Gebiete in Westeuropa in
das deutsche Verbundnetz mit ein.
Besonders sind dies Belgien, Niederland und Frankreich. Aber die Leitungen werden zum Teil
erst nach Kriegsende fertig.
Und dann fliesst hierüber Reparationsstrom aus Deutschland in die Nachbarstaaten.
Das RWE-Verbundnetz bricht kurz vor Kriegsende zusammen, die Stromlieferungen aus der
Schweiz werden gestoppt.
Die Alliierten sperren die RWE-Auslandsbeteiligungen und die Stein- und Braunkohlebetriebe
werden unter alliierte
Kontrolle gestellt. Allerdings unterstützen die westlichen Besatzungsmächte den Aufbau der
Stromversorgung und das
RWE Hochspannungsnetz ist 1948 wieder betriebsbereit. Die Stromrationierung kann aufgehoben werden.
Nach dem Weltkrieg II war Steinkohle rar und damit hatten die Steinkohlen-Bergwerke eine gute
Stellung. Sie versuchten
deshalb erneut den Anteil der Steinkohle an der Verstromung zu erhöhen.
Sie gründeten 1947 die Vereinigung der
Industriellen Kraftwirtschaft (VIK) und propagierten 1948 das Projekt "Ruhrsammelschiene (RUSA)".
Damit sollten 22 Steinkohle-Kraftwerke unter der Kontrolle des Steinkohle-Vereins entstehen.
Die damit produzierten
2.900 MW sollten zu einem Drittel in die Bergwerke selbst eingespeist werden und zu zwei
Dritteln in das öffentliche Netz.
Aber man einigte sich doch recht schnell mit dem RWE. Der Kompromiss sah vor,
dass RWE auf den Bau von eigenen
Steinkohle-KW verzichtete und 30 Jahre lang aus den VIK-Kraftwerken Strom bezog.
Die VIK verzichtete auf "RUSA" und
transportierte den eigenen Strom über das RWE-Netz.
| | Als letztes deutsches E-Werk wird die RWE 1952 aus der alliierten Kontrolle entlassen.
(Eine Geschichte der deutschen Kraftwerke finden Sie
hier). Die grossen Ruhrkonzerne und
der Ruhrbergbau werden in kleinere Unternehmen aufgesplittet.
Die vertikalen Produktionsverbindungen (Steinkohlebergbau
zur Hüttenindustrie) wird zerschnitten. Die RWE-Zechen lehnen einen Zusammenschluss mit
anderen Zechen ab und verbleiben
bei der RWE und werden in der "Gewerkschaft Steinkohlenbergwerk Victoria Mathias, Essen"
zusammengefasst.
1953 wird mit dem Londoner Auslandsschuldenabkomen auch für die RWE Planungssicherheit erreicht.
Die RWE ist durch die
noch nicht getilgten USA-Dollar Anleihen der 1920er Jahre der grösste private Auslandsschuldner.
Die deutsche Delegation
wird vom Bankier Hermann J. Abs geleitet.
Auch der Müll bringt Energie. Deshalb wird im RWE KW Karnap bei Essen mit der
Müllverbrennung von Hausmüll begonnen.
Ab 1975 werden im KW ausschliesslich Müll und Klärschlamm verbrannt.
Die seit 1958 anhaltende Kohlenkrise zwingt auch die RWE zur Einstellung der Kohlenförderung
auf der letzten Zeche
"Victoria Mathias". Die kleineren Steinkohlen-KW werden unrentabel. Deshalb wird auch das
Stammwerk (das erste RWE-KW)
stillgelegt. Nach dem Abriss wird auf dem Boden das RWE-Rechenzentrum errichtet.
Die "Gewerkschaft Victoria Mathias" wird in
eine Grundstücksverwaltungs-Gesellschaft umgewandelt,
1969 erwirbt die RWE einen 43% Anteil an Gelsenberg AG - besonders wegen dem Mineralölbereich.
Aber die Firma lässt sich
nicht gut in RWE integrieren, ausserdem wünscht die Bundesregierung unter dem Zwang der
Ölkrise eine schlagkräftige
deutsche Mineralwirtschaft. Deshalb wird die Gelsenberg 1974 an die bundeseigene
VEBA verkauft.
Das 3. Verstromungsgesetz führt 1974 den Kohlepfennig ein und führt zum verstärkten Einsatz
der Steinkohle. Daraufhin
werden mit STEAG und VEBA weitere KW gebaut.
Die "Lahmeyer AG"
wird 1997 die neue Führungsgesellschaft für den Anlagenbau und fusioniert mit Rheinelektra.
1998 verlieren die Gemeinden das Mehrfachstimmrecht. Die Kommunen verkaufen ihre Mehrstimmrechte
an Vorzugsaktionäre.
Diese wandeln dadurch ihre stimmrechtslosen in stimmberechtigte Aktien um.
Am 25. Juni ist die Umwandlung von 135 Mio
Vorzugsaktien in Stammaktien abgeschlossen. Die Kommunen verfügen nur noch über 35 % der Stimmen.
| | Seit 1965 hat RWE eine Beteiligung an der "NUKEM" Hanau, ab 1989 hat sie die Mehrheit.
Nukem war voll auf
Nukleartechnik ausgerichtet, gab aber 1988 die Brennelementefertigung und den Transport ab.
Die neuen Aktivitäten sind
nun Solar- und Umwelttechnik. Der Sitz wird nach Alzenau/Aschaffenburg verlegt.
1995 werden die 50 DM Aktien auf 5 DM Aktien umgestellt.
| |
Konzernkennzahlen
|
|
2002
|
2003
|
2004
|
2005
|
2006
|
Umsatz (Mio )
|
46.633
|
43.875
|
42.137
|
39.487
|
44.256
|
Ergebnis (Mio )
|
1.050
|
953
|
2.137
|
2.231
|
3.847
|
Schulden (Mio )
|
91.349
|
90.077
|
82.177
|
97.101
|
79.344
|
Mitarbeiter
|
131.765
|
127.028
|
97.777
|
85.928
|
68.534
|
Dividende ()
|
1,10
|
1,25
|
1,50
|
1,75
|
3,50
|
Bilanzsumme (Mio )
|
100.273
|
99.142
|
93.370
|
109.458
|
93.455
|
Investitionen (Mio )
|
16.985
|
9.762
|
3.737
|
4.143
|
4.728
|
|
Mitarbeiter
|
|
2006
|
2005
|
RWE Power
|
18.467
|
18.702
|
RWE Energy
|
28.418
|
37.598
|
RWE npower
|
11.624
|
10.125
|
Bereich Wasser
|
6.809
|
16.306
|
Gesamt Deutschland
|
37.782
|
43.579
|
Außerhalb Deutschland
|
30.752
|
42.349
|
|
| |
Marktposition
|
|
Strom
|
Gas
|
Deutschland
|
Nr. 1
|
Nr. 2
|
Großbritannien
|
Nr. 2
|
Nr. 3
|
Osteuropa
|
Nr. 2 in Ungarn
Nr. 3 in Slowakei
|
Nr. 1 in Tschechien
|
Gesamteuropa
|
Nr. 3
|
Nr. 6
|
|
KW-Kapazitäten (MW)
|
|
Gesamt
|
Deutschland
|
Steinkohle
|
13.986
|
9.571
|
Braunkohle
|
10.729
|
10.015
|
Kernenergie
|
6.308
|
6.308
|
Gas
|
6.892
|
3.960
|
Öl,Wasser
|
5.519
|
3.298
|
|
Aktionärsstruktur (%)
|
|
2006
|
2005
|
RW Energie Beteiligungsges.
|
10
|
|
Kommunen
|
18
|
31
|
Freefloat
|
16
|
16
|
Fonds etc.
|
56
|
53
|
|
| | Um Strom zu benutzen, muß es vom Kraftwerk zum Kunden geliefert werden. Dieses Stromnetz ist
komplex und unglaublich groß.
Hier
finden Sie einige Informationen darüber.
Die Stromkonzerne fahren kräftige Gewinn ein. Jahrelang hatten die Energieerzeuger
Wettbewerbshüter, Politiker und Bürger an der Nase herumgeführt. Wettbewerb herrschte kaum,
denn die Absatzgebiete ihrer Waren (Strom) waren wie amerikanische Goldgräberclaims abgesteckt.
Der fehlende Wettbewerb führte zu überhöhten Preisen. Gleichzeitig wurden wichtige Investitionen
in Kohlendioxid-arme Kraftwerke verschoben - denn das brachte ja weniger Dividende für die
Aktionäre. Lange schaute die Politik diesem Treiben tatenlos zu - erst 2007 machte sich
Verbraucherprotest bemerkbar. Neue und schärfere Gesetze wurden erlassen und zum Wechsel des
Stromlieferanten aufgerufen.
Nach einer Durchsuchung der Geschäftsräume von E.on und der
Zwischenlagerung dieser Aktien in einem E.on-Gebäude wurde der versiegelte Raum aufgebrochen.
Die Staatsanwaltschaft behauptet, daß dadurch eventuell wichtige Aktien manipuliert sein könnten.
E.on sieht sich einer Strafe von 250 Millionen EUR ausgesetzt.
Aber nicht nur die überhöhten Strompreise, auch die sonstigen Energiepreise wie z.B. bei Gas führen
zu vermehrten Eingriffen der Politik. Bei den Gaspreisen soll es in den vergangenen Jahren zu
Absprachen
über Märkte, Mengen und Preise gekommen sein.
Auch die Durchleitung des Stromes durch die Stromkabel soll zu überhöhten Preisen geführt haben.
Hier will die Bundesnetzagentur kräfig kürzen. Um Strafzahlungen zu umgehen, gab
es im März 2006 einen Kuhhandel mit der EU-Kommission. Einer der großen deutschen
Stromerzeuger verkauft das firmeneigene
Stromkabelnetz und geht damit straffrei aus. Da aber besonders das Stromkabelnetz ein wichtiger
Punkt im deutschen Energiemarkt ist, gab es hierüber einen heftigen Disput mit der
Bundesregierung.
| | Nach Expertenmeinung gibt es demnächst eine Stromlücke. Die Kraftwerke in Deutschland können den benötigten
Strom nicht mehr liefern, da alternative Energien noch nicht ausreichend vorhanden sind und die
Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Also werden neue Kohlekraftwerke geplant.
Das Stromnetz ist komplizierter als gedacht. Schon kleine Ausfälle können zu großen Störungen der Versorgung
führen. Außerdem sorgen die momentanen Besitzverhältnisse der Stromnetze zu überhöhten Kundenpreisen.
Mehr Infos finden Sie hier
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