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NEWAG
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Die Niederösterreichische Elektrizitätswirtschafts-AG
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Bestell-NR.: A35
Preisliste
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Am 14.Dezember 1907 beschloss der Niederösterreichische Landtag die Errichtung
eines Landes-Elektrizitätswerkes. Dies war die Geburtsstunde der
NÖLEW - Niederösterreichische Elektrizitätswerke AG.
Hinter der Idee für ein Kraftwerk steckten neben der allgemeinen Stromversorgung
hauptsächlich zwei Schwepunkte: die elektrische Eisenbahn nach Mariazell, um Pilger
in die Wallfahrtskirche zu bringen und um die neu entdeckten Kohlefelder zu
erschliessen. Die Bahn sollte 91 km Länge haben (St. Pölten-Mariazell).
Das Kraftwerk sollte aber nicht mit Kohle, sondern mit Wasserkraft betrieben werden.
Zusätzlich sollte Energie durch das Bremsen bergab gewonnen werden.
Ein beachtlicher Umweltschutz und Resourcenschutz - und das vor 100 Jahren.
Mit der Gründung der NÖLEW sollten auch die vielen kleinen Stromerzeuger zu
einem Netz zusammengeschlossen werden. Das ging nicht ohne zusätzliches Gesetz.
Dieses Gesetz wurde 1921 beschlossen und die kleinen privaten Wassrkraftwerke enteignet.
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Am 7. Mai 1922 wurde die NEWAG gegründet, in der die NÖLEW aufging.
Wien und Niederösterreich waren ein einziger Verwaltungsbereich; erst am 1.1.1922
wurde Wien ein selbständiger Bundesstaat. Nach der "Trennung" wurden die Aktien
der NEWAG 50:50 aufgeteilt. Die este Dividende mit 50 % (!) war beachtlich.
1922 wurde eine 2.Emission herausgegeben. Diese sollte zur Übernahme der
Kraftwerke der Wiener-Neustadt, Traisenthaler Elektrizitätswerke und der
Stollnhofner E-Werke dienen.
Die Dividende von 50 % war natürlich zu hoch, die folgenden Jahre waren geprägt
durch die Weltwirtschaftskrise, den Weltkrieg II, die russische Besetzung und
kriminellen Elementen wie den NEWAG Generaldirektor mit seinen Finanztransaktionen
in den 1960ern. Auch die Nichtinbetriebsetzung des Kernkraftwerkes Zwentendorf
erschütterte das Unternehmen.
1986 erfolgte die Fusion mit NIOGAS zur "ENV Energieversorgung Niederösterreich AG".
Die abgebildete Aktie zeigt im Untergrund das Kraftwerk Wienerbruck, das zur
Stromversorgung der Bahn nach Maríazell 1907 errichtet wurde.
Unterschriften sind: August Segur und Prof. Dr. Siegmund Fränkel, beides die
Gründer der NEWAG.
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