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Lindcar-Auto Berlin
Alte historische Aktien und Wertpapiere
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Bestell-Nr.: D423
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Die Gründung erfolgte am 24.8.1920 durch den Automobilfabrikanten Lindemann.
Durch Übernahme der
"Lichtenrader Metallwarenfabrik" wurden in deren Hallen bis 1925 Kleinwagen
produziert. Die Produktionshallen dienten mehreren Firmen nacheinander.
Zuerst baute hier ab 1908 das Reichsmarineamt Modelle für U-Boote. Danach zog die
"Chemische Fabrik A. Wallwig" ein, dann die Farbenfabrik "Asewa", die Maschinenfabrik
"Arthus Roßberg" und 1922 schließlich Lindcar. Firmenzweck war die Herstellung von
Kleinautos und Fahrrädern und der
Handel mit Motoren. Unter dem Werbeslogan "das billigste Kleinauto" wurde von 1922 bis 1925
ein akzeptables Kleinauto gebaut. Durch die Inflation brach die Produktion zusammen und ab 1925
wurden nur noch Fahrräder gebaut - die Firma wurde deshalb am 19.8.1926 in
"Lindcar-Fahrrad-Werk AG"
umgenannt. Die Aufsichtsräte der Firma waren durchweg alles Gewerkschaftsgrößen,
da die "Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten AG" 1926 die Firma übernahm. (Diese Bank
wurde später in "Bank für Gemeinwirtschaft umbenannt). Die Übernahme von Unternehmen in das
Gewerkschaftsvermögen wurde z.B. vom ehemaligen Kommunisten Ernst Thälmann kritisiert
als "Zweckentfremdung
der eingesammelten Gewerkschaftsgelder zum Zwecke gemeinsamer Betätigung mit dem Finanzkapital".
Mit dieser "Zweckentfremdung der Gewerkschaftsgelder" ging zugleich die Reduktion der
Ausgaben für Arbeitskämpfe von vorher 46% auf ca. 9% einher. Der Volksmund nannte die
"Lindcar-Räder" deshalb auch "Gewerkschafts-Fahrräder".
Ab 1920 wurden auch Nähmaschinen hergestellt und ab 1931 Motor-Fährräder. 1936 erfolgte die
Liquidation.
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