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CargoLifter Teil III - die Geschichte einer zerbrochenen Vision
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Werbefoto |
Die Chronik - von der Vision zum Untergang | Hauptversammlung 16.2.2002 Alles nur Schwindel? |
Der Cargolifter war eines der abenteuerlichsten Projekte der
Luftfahrts-Geschichte. Ein riesiges Luftschiff war geplant, das Lasten bis zu
160 Tonnen von Kontinent zu Kontinent transportieren sollte. Zwei Jahre nach dem
Börsengang ist das ehrgeizige visionäre Vorhaben gescheitert. Die AG wurde zahlungsunfähig. |
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Und hier finden Sie weitere Infos über CargoLifter von "www.schoene-aktien.de" Die Anfänge einer Idee Noch sieht alles gut aus |
September 1996 | Der Jurist Carl Freiherr von Gablenz gründet in Wiesbaden die
Cargolifter AG.
Unternehmensziele sind "Entwicklung, Bau, Betrieb und Vermarktung von Großluftschiffen zum
weltweiten Transport großer und schwerer Güter". Geplant ist der Bau eines gigantischen Luftschiffs namens Cargolifter CL 160, das Lasten bis zu 160t transportieren soll. Viele Fachleute halten diese Idee für nicht realisierbar. |
Mai 1998 | Symbolischer Spatenstich für die Werfthalle auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz im brandenburgischen Brand. |
Dezember 1998 | Die Grundlagenplanung ist abgeschlossen. Mit 260m Länge, 82m Höhe und einem Durchmesser von 65m soll der CL 160 noch größer werden als ursprünglich geplant. |
Januar 1999 | Der Bund und das Land Brandenburg gewähren eine Bürgschaft. Wunschtermin für den Jungfernflug ist der Sommer 2001. |
Oktober 1999 | Das 32m lange Experimental-Luftschiff "Joey" hebt zum Erstflug ab. |
Januar 2000 | Cargolifter verlegt den Firmensitz nach Berlin. |
Mai 2000 | Die Cargolifter AG geht an die Börse. Mehr als 70.000 Aktionäre zeichen. Am 30. Mai erfolgt die Erstnotiz. Der Ausgabepreis liegt bei 15 Euro, der erste Kurs bei 15,50 Euro. Insgesamt wurden bei dem IPO 6.230.000 Aktien platziert. Dabei werden 270.000.000€ eingenommen. Das Emissionskonsortium bestand aus fünf Banken: Commerzbank (Konsortialführer), Bayerische Landesbank, Hauck & Aufhäuser, Schroder Salomon Smith Barney und Kling, Jelko. |
November 2000 | Die riesige Werfthalle in Brand wird eröffnet. |
Januar 2001 | Der europäische Flugzeugkonzern Airbus gibt Cargolifter einen Korb. Die Entwicklung des CL 160 verzögert sich. |
Oktober 2001 | Der erste Transport-Ballon CL 75 verlässt die Werfthalle. |
März 2002 | Die Cargolifter AG verkauft den ersten Transport-Ballon an eine neu gegründete Firma aus Kanada. Der Starttermin des CL 160 wieder verschoben - auf Anfang 2005. |
Mai 2002 | Der Boeing-Konzern willigt in eine Zusammenarbeit ein, gibt aber kein Geld. Bund und Land Brandenburg lehnen eine schnelle Finanzhilfe ebenfalls ab. Cargolifter muss sich darauf beschränken, nur noch Ballons zu bauen. Die Aktie sackt auf 1,22 Euro ab. |
28. Mai 2002 | CargoLifter erklärt sich für zahlungsunfähig. Aktie wird vom Handel ausgesetzt. Der letzte Kurs liegt bei ca. 1,05 Euro - mehr als 90 Prozent unter dem Ausgabekurs. |
30. Mai 2002 | Das Land Brandenburg erklärt, unter Umständen weiterhin Hilfe bereitzustellen. Voraussetzung bleibe aber ein 20%-Anteil Privatkapital. |
31. Mai 2002 | Cargolifter AG meldet für die wichtigste Tochter, die Cargolifter Development GmbH, die sich mit der Entwicklung und Produktion des CL 160 befasst, Insolvenz an. Es wird gehofft, somit eine Insolvenz der gesamten Gruppe vermeiden zu können. |
3. Juni 2002 | Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning sieht noch Chancen auf eine Rettung. Der Erfolg sei jedoch untrennbar mit der Weiterentwicklung des Transport-Luftschiffs CL 160 verbunden. |
4. Juni 2002 | Ein regionales Kompetenzzentrum für Luftfahrt und Technologie am Standort Brand will Cargolifter retten. Der Landkreis (Dahme-Spreewald) erörtert dazu mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) einen Förderantrag. |
5. Juni 2002 | Die Initiative "Zukunft in Brand" von Aktionären der Cargolifter AG zeigt mit einem Tag der offenen Tür auf dem Werftgelände Solidarität mit dem Unternehmen. |
7. Juni 2002 | Cargolifter AG meldet nach wochenlangem Überlebenskampf Insolvenz an. |
14. Juni 2002 | Boeing prüft einen Einstieg. Die Cargolifter-Aktie fährt Achterbahn. |
17. Juni 2002 | Nach Boeing bekundet der Rivale ATG Interesse an Cargolifter. |
18. Juni 2002 | Cargolifter AG soll nun doch eine Finanzspritze vom Land Brandenburg erhalten. Das Landeskabinett beschließt eine Soforthilfe von 4.150.000 Euro. |
20. Juni 2002 | Konzerngründer Carl-Heinrich Freiherr von Gablenz wird entmachtet. Neuer Unternehmensleiter wird der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning. |
Ende Juli 2002 | Cargolifter AG entläßt 178 Mitarbeiter, es verbleiben etwa 260 Mann. Ursprünglich arbeiteten bei CargoLifter fast 500 Menschen. |
1. August 2002 | Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Cargolifter AG und sechs Töchter wird eröffnet. Betriebsratschef Manfred Flörsch sieht die Schuld für das jetzige Aus des Unternehmens vor allem beim abgesetzten Vorstandschef Carl von Gablenz. Das Unternehmen hofft nun auf Landesmittel, für die der Bund bürgen soll. |
12. August 2002 | Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning entläßt alle Mitarbeiter bis auf 30. |
10. Dezember 2002 | Die Aktionäre der Cargolifter AG üben harte Kritik am Insolvenzverwalter und erwägen rechtliche Schritte. Die Aktionärsinitiative "Zukunft in Brand GmbH" wolle zusammen mit der Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz e.V versuchen, Vermögensansprüche der Aktionäre notfalls per Klage geltend zu machen. |
19. Dezember 2002 | Das US-Logistikunternehmen Universal Express bekundet Interesse an der Übernahme des Cargolifter-Standorts in Brand und will dort eigene Luftschiffe bauen. Cargolifter würde dabei aufhören zu existieren. |
21. Januar 2003 | Der Verdacht auf Konkursverschleppung. |
8. Februar 2003 | Der Aufsichtsrat der Cargolifter AG wird fast vollständig neu besetzt. Fünf der sechs Mitglieder verlassen das Gremium. |
10. Februar 2003 | Nach Angaben der ORB-Sendung "Brandenburg aktuell" hat Cargolifter die Öffentlichkeit möglicherweise gezielt getäuscht. Im Sommer 2000 habe die Firma eine geheime Studie erstellt, die klar zeige, dass bis zum ersten Flug des Cargolifter mindestens noch zehn Jahre vergehen würden und das vorhandene Geld nicht ausreichen könne. |
19. Juni 2003 | Das Gelände des Unternehmens soll in einen Freizeitpark mit Tropenlandschaft umgewandelt werden. Die malaysisch-englische Investorengruppe Colin Au und Tanjong Public Ltd. hat den Zuschlag im Bieterverfahren erhalten |
8. Oktober 2003 | Mehr als ein Jahr nach der Insolvenz hat die Versteigerung der Ausrüstung im
brandenburgischen Brand begonnen. Die Gesamtschulden betragen 120.000.000 Euro.
Bis zum 11. Oktober stehen 8.000 Teile für ein Mindestgebot von 1.900.000Euro zum
Verkauf. Die Halle ist für 17.500.000 Euro verkauft wurden. |
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