Herstellung von Straßenbauten sowie aller damit in Verbindung stehenden Nebengeschäfte. Gegründet 1885 als Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann; seit 16.10.1923 AG; eingetragen am 3.11.1923, Firma bis 20.6.1934: Asphaltwerke R. Tagmann AG, danach: R. Tagmann Straßenbau-AG. Beteiligung (1943): R. Tagmann Straßenbau GmbH, Königsberg (Pr.). Großaktionär (1943): Oberamtmann Carl Wentzel, Teutschenthal (Mehrheit). - Der Agrarunternehmer Carl Wentzel gehörte zum weiteren Kreis des Widerstands gegen Hitler. Er gehört dem Gesprächskreis um den Generaldirektor der Gute-Hoffnungs-Hütte Paul Reusch an, den dieser 1935 ins Leben gerufen hat, um allgemeine Fragen der Großindustrie zu erörtern. Auf seinem Gut Teutschenthal finden mehrfach Besprechungen des Reusch-Kreises statt. Offen bedauert Wentzel-Teutschenthal dabei die fehlende Bereitschaft der Offiziere, Hitler niederzuschießen. Im November 1943 hält Carl Goerdeler in Teutschenthal einen Vortrag über die wirtschaftspolitische Konzeption der Verschwörer. Wentzel-Teutschenthal lehnt die angebotene Beteiligung an dem Umsturz ab, nennt Goerdeler aber weitere Namen für die geplante Regierung. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird er verhaftet und am 13. November 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, am 20. Dezember in Plötzensee gehängt. Sein Besitz wurde enteignet. Die Amerikaner gaben der Familie ihren Besitz zurück, doch durch die Bodenreform verlor sie ihn auch wieder. Erst nach der Wende wurde etwa die Häfte der 10.000 Hektar Land wieder der Familie zugeignet. (Quelle: Peus Nachf.)
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